alma-Gründerinnen im Porträt
Rebecca Zimmermann
Rebecca Zimmermann ist Expertin für die strategische Drittmittel-Akquise, Kultur-Lobbyistin und Gründerin mehrerer Netzwerke im Bereich Kultur & Nachhaltigkeit.
alma: Liebe Rebecca, warum bist du im Kultursektor aktiv, was treibt dich an, was begeistert dich?
Es ist die Liebe zu Musik, die mich in den Sektor geführt hat. Nach meinem Geigenstudium habe ich „die Seiten gewechselt“ und verstehe mich seither als Netzwerkerin, die neben der Begeisterung für Musik auch die Bedeutung der Kultur für Wirtschaft und Gesellschaft in den Fokus rückt. Verständnis für Kultur fördert Vertrauen und Zusammenhalt – davon kann es gerade auch dieser Tage nicht genug geben.
Mit welchen Problemen hat der Kultursektor aus deiner Sicht aktuell besonders zu kämpfen? Wo besteht Entwicklungsbedarf?
Die Kultur kämpft zunehmend um einen Platz am Verhandlungstisch, neben Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Dabei sollte Kultur selbst der große, starke Tisch sein, an dem verhandelt wird. Das sind nicht meine Worte, sondern die des berühmten Cellisten Yo Yo Ma´s, denen ich gänzlich zustimme.
„Institutionen müssen moderner, digitaler und ökologisch und sozial nachhaltiger werden.“
Um allerdings dort hinzukommen, steht dem Sektor eine Transformation bevor: Institutionen müssen nicht nur moderner, digitaler und ökologisch und sozial nachhaltiger werden, sondern sich auch besser miteinander vernetzen. Es gibt zunehmend viele Themen, bei denen neben der künstlerischen Auseinandersetzung auch ein Wissenstransfer untereinander und eine gemeinsame, laute Stimme hilfreich bzw. notwendig ist.
Deine Utopie: Die Kulturbranche in 10 Jahren …
… hat sowohl als Motor als auch als Abbild der Gesellschaft an Relevanz und Schlagkraft gewonnen, wird durch diverse, innovative Führungspersönlichkeiten gestaltet und ist somit durchlässig, inklusiv, nachhaltig und im digitalen Zeitalter angekommen.
Was hat dich angetrieben/motiviert, um dich für alma zu engagieren?
„Warum wird in der Kulturbranche so wenig über New Work oder andere aktuelle Entwicklungen gesprochen?“
Die Idee eines Netzwerks für Frauen im Kulturmanagement entstand schon vor vielen Jahren, als sich bei Gesprächen mit Freundinnen und Kolleginnen aus dem Sektor immer wieder die gleichen Themen auftaten: Warum landen in den meisten Organisationen die Männer in den Führungspositionen, obwohl die Mehrzahl der relevanten Studiengänge von Frauen absolviert werden? Warum wird in der Kulturbranche so wenig über New Work oder andere aktuelle Entwicklungen gesprochen, die in der freien Wirtschaft hoch und runter dekliniert werden? Warum gibt es (bzw. gab es) keine relevanten Netzwerke oder Räume, in denen sich vorrangig Frauen die aktuellen Themen vornehmen und proaktiv gestalten? alma ist eine Antwort auf diese Fragen.
Wofür steht alma aus deiner Sicht?
alma ist ein Netzwerk für (angehende) Führungspersönlichkeiten und Meinungsmacherinnen, die innovativ und proaktiv den Sektor weiterentwickeln und gestalten möchten. alma bietet den Raum, um sich mit relevanten Themen zu beschäftigen, sich zu vernetzen, weiterzubilden und ausprobieren zu können.
Welche alma-Themen sind dir besonders wichtig – und warum?
Meine Themen bei alma: Female Leadership, New Cultural Leadership und Nachhaltigkeit (ökologisch und sozial).
Wir brauchen mehr Frauen, die sich trauen und Strukturen, die dies ermöglichen. Von internen (Macht-)Strukturen über Arbeitszeit-Modelle bis hin zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit steht der Branche eine Transformation ins Haus, die über die einzelnen Kulturzweige hinweg diskutiert und vorangetrieben werden muss, damit tatsächliche Änderungen möglich sind.
Und zu guter Letzt: Was sind deine drei „Must-Follows“, also Tipps für inspirierende Informationsquellen?
1. Die anderen alma-Mitgestalterinnen kennenlernen.
2. Podcasts zu den oben genannten Themen anhören. Es sind zu viele tolle Reihen und Folgen, um sie hier aufzulisten.
3. (Digitale) Biografien und Lebensläufe von Innovationstreiberinnen und Frauen in gehobenen Führungspositionen.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Rebecca!
Unsere Initiatorinnen im Porträt
Lerne hier die weiteren Initiatorinnen von alma kennen: