alma-Gründerinnen im Porträt
Naomi Jödicke
Naomi Jödicke liebt es kreativ und konzeptionell zu arbeiten und ist begeistert von der integrierten Kommunikation. Aktuell zeigt sie sich für das Marketing und die Kommunikation in Schloss Elmau hauptverantwortlich und legt besonders viel Wert auf ein emotionales Marketing.
alma: Liebe Naomi, warum bist du im Kultursektor aktiv, was treibt dich an, was begeistert dich?
Ich war schon in jungen Jahren fasziniert von schönen Dingen. Aus einer Leidenschaft für das Schöne wurde 30 Jahre später Beruf(ung). Kultur und Kreativität gehen für mich Hand in Hand. Schon während meines Studiums habe ich mich für meine Arbeiten bei Konzerten, Zeitgenössischen Tanz und Ballett inspirieren lassen. Die undurchdringlichen Facetten des Kultursektor begeistern mich immer wieder nachhaltig und bringen meine Zellen zum Erklingen.
„Im Hinblick auf Female Leadership freue ich mich auf mehr (politische) Initiativen.“
Mit welchen Problemen hat der Kultursektor aus deiner Sicht aktuell besonders zu kämpfen? Wo besteht Entwicklungsbedarf?
Der Kultursektor darf sich transformieren. Kultur als solche sollte auch in Zukunft ein gesellschaftlicher Seismograph sein. Am Zahn der Zeit ohne sich im Schrillen zu verlieren. Also eine vielschichtig gedachte Übersetzung der Vergangenheit, verwoben mit dem Hier und Jetzt und der Zukunft. Besonders in Hinblick auf das Female Leadership freue ich mich auf mehr (politische) Initiativen, diese Sparte in ein modernes und diverses 21. Jahrhundert zu bringen.
Deine Utopie: Die Kulturbranche in 10 Jahren …
Die Kulturbranche in nur 10 Jahren ändern zu wollen gefällt mir sehr, halte ich aber dennoch für unrealistisch. Wenn ich aber meine Augen schließe und mir etwas wünschen darf, wäre es mehr Wertschätzung des Einzelnen gegenüber und ein übergreifendes Arbeiten in allen Kulturdisziplinen ohne verschnupft zum Nachbarn zu blicken.
„Als People of Colour wünsche ich mir vor allem von der Intendantenriege mehr Feinfühligkeit gerade in Hinblick auf Religions- und Herkunftsdebatten.“
Die vergangenen zwei Jahre haben auf erschreckende Weise den politischen und gesellschaftlichen Stellenwert von Kultur offengelegt. Schon die Vergangenheit hat uns gelehrt, was es bedeutet, Kultur in ihrem Sein und mit all ihren Werten nicht mehr zu dulden. Und das darf in dieser Form kein zweites Mal passieren! Als People of Colour wünsche ich mir vor allem von der Intendantenriege mehr Feinfühligkeit gerade in Hinblick auf Religions- und Herkunftsdebatten.
Was hat dich angetrieben/motiviert, um dich für alma zu engagieren?
Die Idee für dieses Netzwerk entstand bei einem Gespräch unter Freundinnen. Und ganz im Sinne von „Sei du selbst die Veränderung, die du dir für diese Welt wünschst“ war es mir ein tiefes Bedürfnis der Sichtbarmachung ohne erhobenen Zeigefinger aber mit der Bewusstmachung für ein tieferes Verständnis.
Wofür steht alma aus deiner Sicht?
Alma ist für mich wie die 5. Symphonie von Ludwig van Beethoven – eine Art chant de Victoire. Es kennt sie jeder und dennoch ist sie jedes Mal wieder eine Überraschung und Wohltat für die Sinne ohne aufdringlich zu wirken. All unsere Themen sind mit Leichtigkeit und Kompaktheit in den vier Buchstaben Alliance of Leader in Music & Arts auf den Punkt gebracht.
Welche alma-Themen sind dir besonders wichtig – und warum?
Meine Themen bei alma: Female Leadership, Diversität und Nachhaltigkeit (ökologisch und sozial).
Besonders liegt mir Female Leadership und Diversität am Herzen. Denn diese beiden sind für mich die Grundpfeiler, um weitere wichtige Themen zu reformieren. Dass „alte weiße Männer“ am Tisch sitzen und sich über Female Leadership unterhalten, geht für mich am Kern vorbei und darf sich zukünftig ändern.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Naomi!
Unsere Initiatorinnen im Porträt
Lernen Sie hier die Initiatorinnen von alma kennen: